Marienthal schafft Sensation im NÖ-Meistercup!

Am Ostermontag kam es in Marienthal im Viertelfinale des NÖ-Meistercups zum Duell "David gegen Goliath". Es traf der letztjährige Meister in der 1. Klasse Ost - der ASK Marienthal - auf den letztjährigen Meister in der 2. Landesliga Ost und nunmehrigen Tabellenführer in der 1. NÖ-Landesliga - den ASK Ebreichsdorf.

Durch den Klassenunterschied zwischen Gebietsliga und 1. NÖ-Landesliga waren die Rollenverteilung und die Taktik bereits vor Anpfiff klar. Die Mannschaft aus Ebreichsdorf übernahm von Beginn an das Kommando, die Marienthaler versuchten aus einer geordneten Defensive im Konter zum Erfolg zu kommen. Und die perfekt von Trainer Manfred Rosenegger eingestellte Mannschaft machte ihre Sache ausgezeichnet und ärgerte den haushohen Favoriten gehörig! Die Partie war zwar sehr spannend, aber aufgrund der sehr konzentrierten Marienthaler Leistung arm an Torchancen. Die Ebreichsdorfer konnten aus der klaren Feldüberlegenheit - gefühltes Ballbesitzverhältnis 75 : 25 für die Gäste - wenig machen und scheiterten immer wieder an der sehr diszipliniert und engagiert spielenden Marienthaler Defensive. Zur Pause stand es torlos 0 : 0.

In der Halbzeitpause stellten sich auf den Rängen folgende Fragen: Wie lange konnte die Marienthaler Mannschaft praktisch fehlerfrei die vorgegebene Taktik umsetzen und wann würden die Kräfte nachlassen? Nach der Pause änderte sich wenig am Spiel. Die Ebreichsdorfer waren klar spielbestimmend, die Marienthaler kämpften wie die Löwen und wurden mit Fortdauer des Spiels mutiger. Die erste wirklich große Torchance sahen die zahlreichen Besucher erst in der 74. Minute, und dann gleich eine riesige! Ebreichsdorf-Goalgetter Christoph Monschein köpfte aus 10 Metern an die Innenstange, den zurückspringenden Ball übernahm er sofort volley und traf wieder die Innenstange und - aller guten Dinge sind drei - den wiederkehrenden Ball köpfte er aus kurzer Distanz neben das Tor von Martin Schlossinger. In der 80. Minute schickte Stürmer Jovo Peric mit einem Steilpass den wieselflinken Mittelfeldmann Marcel Pavlovic, doch sein Heber ging knapp über das Ebreichsdorfer Tor. In der 87. Minute verfehlte ein Schuss von Außenbahnspieler Yunus Yando den gegnerischer Kasten nur um Zentimeter. Nun wollten beide Mannschaften die Entscheidung, aber es ging in die Verlängerung.

Die Ebreichsdorfer bemühten sich nun, den Druck weiter zu erhöhen und den Führungstreffer zu erzwingen. Doch die Rosenegger-Truppe gab sich keine Blöße und wartete auf ihre Chance. In der 101. Minute erkämpfte sich der starke Kapitän Thomas Luttenberger den nach einer Ecke abspringenden Ball 30 Meter vor dem eigenen Tor und leitete mit einem Pass auf den eingewechselten Außenbahnspieler Marcel Sachs einen Konter ein. Sachs lief der entblößten Abwehr auf und davon, blieb vor dem Tor cool und schob das Leder zum 1 : 0 für den krassen Außenseiter ins Tor. Beflügelt durch diesen Führungstreffer mobilisierten die Marienthaler alle Kraftreserven und stemmten sich gegen den Ausgleichstreffer. Die Minuten liefen von der Uhr herunter, die Ebreichsdorfer schienen immer ratlosen zu werden, die die Gastgeber wollten keinen Fehler machen.

Nach 120 Minuten pfiff die Schiedsrichterin die Partie ab und die Riesensensation war perfekt! Der ASK Marienthal schlug den Tabellenführer der 1. NÖ-Landesliga aus Ebreichsdorf und zog ins Halbfinale des NÖ-Meistercups ein! Ein toller Erfolg für die Marienthaler Mannschaft - in der man jedem Spieler ein großes Lob aussprechen muss - und Trainer Rosenegger, der jahrelang die Ebreichsdorfer betreute.

Das Halbfinale wird am 13. Mai 2015 um 19.30 Uhr in Marienthal ausgetragen. Der Gegner kommt aus der 2. Landesliga Ost und heißt SV Stripfing, deren Mannschaft gespickt ist mit Klassespielern, also wieder ein Duell "David gegen Goliath"!

Marienthal entführte einen Punkt beim Tabellenführer!

In der 15. Runde musste der ASK Marienthal auswärts beim überlegenen Tabellenführer in Vösendorf antreten.

Trainer Manfred Rosenegger stellte die Mannschaft eher defensiv ein und hoffte, mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen. Schon in den ersten Minuten zeigte sich, dass den Vösendorfern diese Taktik nicht schmeckte, denn sich konnten nicht ihre bekannte Spielstärke entfalten und versuchten mit langen, weiten Bällen auf die kopfballstarken Angreifer zum Erfolg zu kommen. Die Marienthaler kämpfen von Beginn an aufopferungsvoll, wodurch sich ein Mittelfeldgeplänkel entwickelte und kaum Torchancen herausgespielt wurden. Wenn eine Mannschaft gefährlich wurde, dann waren dies die Vösendorfer und zwar aus Standardsituationen. Der Ex-Bundesliga-Profi Edin Salkic zeigte in diesen Situationen seine Klasse und sorgte immer wieder für Unruhe in der Marienthaler Hintermannschaft. In der 23. Minute führte ein Freistoss von der halblinken Seite zum programmgemäßen Führungstreffer für den Tabellenführer. Der Ball wurde perfekt vor das Tor geflankt, die Marienthaler Hintermannschaft verlor den zweiten Stürmer aus den Augen und der hatte kein Problem, aus 7 Meter ins Tor zu köpfen - 0 : 1 für Vösendorf. Die Marienthaler wirkten kurz geschockt, spielten aber weiter sehr diszipliniert. Leider wurden auf der anderen Seite sämtliche Standards eher stümperhaft ausgeführt und sorgten dadurch für keine Gefahr vor dem Vösendorfer Tor.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Marienthaler mutiger nach vorne und es entwickelte sich ein offenes Spiel. Immer wieder suchte man Solo-Sturmspitze Jovo Peric, der jedoch gegen eine Übermacht von Verteidigern vorerst noch auf verlorenem Posten stand. Doch mit Fortdauer des Spieles schienen die Kräfte des Tabellenführers zu schwinden und die Marienthaler übernahmen mehr und mehr das Kommando. In der 57. Minute hätten die Vösendorfer beinahe ihre Führung ausbauen können, doch der verlässliche Marienthal-Torhüter Martin Schlossinger parierte einen Gewaltschuss aus 16 Metern sensationell. Danach erspielten sich aber nur die Marienthaler Torchancen! Immer wieder versuchten Mittelfeldmann Marcel Pavlovic und Stürmer Peric ihr Glück, jedoch vorerst ohne Fortüne. In der 71. Minute gab es einen Eckball für die Gäste, Peric brachte endlich einen brauchbaren Ball zur Mitte und Innenverteidiger Moritz Schwarz stieg hoch und erzielte per Kopf den mittlerweile verdienten Ausgleich. Nun blieben die Marienthaler am Drücker und suchten die Entscheidung. Leider nutzte man die sich bietenden Chancen nicht konsequent genug, denn sonst wäre ein weiterer Marienthaler Treffer durchaus möglich gewesen. Bereits in der Nachspielzeit hatten die Vösendorfer die Riesenchance zum Siegtreffer! Nach einem Freistoß zeichnete sich abermals Schlossinger aus kurzer Distanz aus, doch der Ball sprang einem Vösendorfer vor die Füsse, doch sein Abschluss fiel zu schwach aus, sodass Marienthal-Urgestein Helmut Grafl auf der Linie retten konnte. Am Ende trennten sich die beiden Mannschaften mit einem gerechten 1 : 1.

Das dritte 1 : 1 in Folge brachte die Marienthaler in der Tabelle nicht weiter! In der Tabelle lag man nach dieser Runde am gefährlichen 11. Tabellenplatz!